Mittwoch, 1. Juni 2016

Unser HUF-Haus in der Produktion


Letzte Woche Dienstag habe ich mich mit meiner Schwägerin und ihrem kleinen Sohn zusammen auf den Weg nach Hartenfels gemacht.

Man hatte uns bereits bei Vertragsabschluss angeboten, dass wir eine private Führung durch das Werk bekommen könnten, wenn unser eigenes HUF-Haus in der Produktion ist. Falls man die Möglichkeit hat unkompliziert nach Hartenfels zu kommen, kann ich jedem Bauherren nur empfehlen dieses Angebot anzunehmen. Damit das aber auch wirklich passiert, muss man bei Zeiten noch mal das Interesse daran bekunden, ansonsten hätten wir den passenden Zeitpunkt wahrscheinlich verpasst.

Natürlich haben wir an einem Tag der offenen Tür bereits eine Führung durch das Werk mitgemacht, aber die eigenen Bauteile dann in der laufenden Produktion zu sehen, ist doch noch mal eine ganz anderes Sache.

Als erstes werden die sichtbaren Holzbalken in riesigen Sägeanlagen automatisch zugeschnitten. Der Zusammenbau der Fenster, Holzbalken, Wandteilen und Dämmung zu einer fertigen Wand erfolgt dann alles in Handarbeit.

Hier konnte mir anschauen wie zwei Teile unseres Dachelements inkl. Dachfenster für das Kinderbadezimmer fachmännisch zusammengesetzt und verklebt wurden:
 




Unser riesiges Dachfensterelement für den Wintergarten:


Einer unserer Giebel. Das große Element hat tatsächlich eine Breite von 10 m:



Die Innenwände vom Flur im OG zu unseren beiden Kinderzimmern:


Unser Türelement habe ich soforet erkannt. Woran das wohl liegt?


Abriss und Aufbau der Bodenplatte



Hallo, 
hier sind wir endlich wieder mit einem Blog Eintrag. In den letzten 2 Monaten ist so viel passiert, dass wir den Blog leider etwas vernachlässigen mussten.

Ende März sind wir nämlich aus unserem Haus aus- und in unsere sehr kleine Übergangswohnung eingezogen. Die Umstellung auf die kleinen Räumlichkeiten fällt uns doch schwerer wie gedacht. Dafür ist die Vorfreude auf den Einzug in unser HUF-Häuschen nun umso größer. Vor allem eine ordentliche Küche mit Spülmaschine fehlt uns doch sehr…

Die beiden Zwillis wachsen und gedeihen ordentlich und fühlen sich in meinem Bauch pudelwohl. Leider quälen mich die beiden Krawallmäuse aber recht ordentlich. Jedes Problem dass man in der Schwangerschaft bekommen kann trifft mich gerade doppelt.

Die letzten Monate waren auch vom Job her etwas anstrengend. Nun sind aber glücklicherweise alle Themen und Projekte an meine Nachfolger übergeben und ich kann mich nun nur noch um die Baustelle und die restlichen Wochen der Schwangerschaft kümmern.

Der Abriss:

Der Abriss der alten Maschinenhalle ist bereits Anfang April erfolgt und wir waren erstaunt, was der  Boden darunter für Überraschungen zu bieten hat.

Zunächst verlief der Abriss sehr schnell und reibungslos. Als erstes musste das Asbest Dach und die Seitenverschalung fachmännisch entfernt und entsorgt werden.

So sah es dann bereits nach zwei Tagen aus:


Drei Tage später war dann auch schon fast das gesamte Holzgerüst und Kalksandsteinwände entfernt:


Danach fingen leider die Probleme an, denn zuletzt mussten noch die Fundamente auf denen die Halle gestanden hatte komplett entfernt werden. Was da so alles im Boden steckt lässt sich normalerweise vorher recht realistisch abschätzen und das Abrissunternehmen hat in seinem Angebot sicherlich Luft nach oben eingeplant. Aber mit den riesigen Fundamenten, die beim Baggern zum Vorschein kamen, hat keiner gerechnet.

Hier ein kleines Beispiel welche Dimensionen diese kleinen Steinchen hatten:



Um diese Brocken aus dem Boden holen und verladen zu können musste das Abrissunternehmen schwereres Gerät anfordern. Das hat uns dann leider mehr Zeit und Geld gekostet wie eingeplant.

Aufbau Bodenplatte:

Nachdem die Halle inklusive aller vermeintlichen Fundamente entfernt waren rückte der Tiefbauer an. Und wie sollte es auch anders sein, dieser fand dann beim Ausschachten noch weitere Fundamente. Diese Fundamente waren scheinbar deutlich älter wie die Halle selber. Sie waren vermutlich von alten Gebäuden, die noch vor der Halle da gestanden haben mussten:



Nach dem diese Fundamente entfernt und die Grube für die Bodenplatte ausgeschachtet war hat unser Vermessungsbüro noch mal alles genau vermessen und ein Schnurgerüst angelegt. Nach diesen Vorgaben konnte der Tiefbauer die Kiesschicht verdichten, die Verschalung aufbauen, die Versorgungsleitungen in die Bodenplatte legen und das Dämmmaterial aufbringen. Danach sah das ganze dann so aus:


Danach wurde die Eisenarmierung gelegt und der Blitzschutz konnte die Erdung verlegen. Einen Tag später rollte der Betonlaster an:


So sieht dann eine fertige Bodenplatte aus:


Wenn man bei HUF kein Projektmanagement hinzu bucht und die Bodenplatte mit einem eigenen Unternehmer machen möchte, also nicht mit HUF oder Knecht (einem mit HUF kooperierendem Unternehmen), dann kann man sich auf jeden Fall eine Menge Geld sparen. Man muss aber auch wissen, dass es eine ganze Menge an organisatorischen Aufwand erfordert. Diesen koordinativen Aufwand um eine HUF-Baustelle einzurichten haben wir tatsächlich etwas unterschätzt.

Hier ein grober Auszug der Gewerke die alle zusammen koordiniert werden müssen:
  • Ausführung Bodenarbeiten und Anlegen der Baustelle (Kranplatz etc)
  • Ausführung Bodenplatte
  • Blitzschutz für Erdung (war uns nicht bewusst, dass dies nicht im Gewerk der Bodenplatte enthalten ist)
  • Vermessungsbüro (hat nur für die Fertigstellung der Bodenplatte in dieser Zeit 3x aufgemessen)
  • Statiker
  • Straßensperrungen bei Stadt beantragen
  • Bestellung und Aufbau der Beschilderung für Straßensperrung und Parkverbote
  • Versorgungsanschlüsse bei den Stadtwerken beantragen
  • Abnahmen für Einzelgewerke koordinieren
  • Besorgung Baustromkasten inkl. Anschluss / Frischwasseranschluss für Baustelle

Tipp: Am besten wählt man einen Unternehmer der so viele Arbeiten wie möglich aus einer Hand ausführen kann.

Unser Fazit: Auch wenn uns dieser koordinative Aufwand so einige Nerven gekostet hat, würden wir es aus heutiger Sicht noch mal so machen.